Das russische Staatsunternehmen Gazprom hat am Samstag seine Lieferungen nach Österreich eingestellt. Hintergrund ist ein Urteil eines internationalen Schiedsgerichts, das dem österreichischen Energiekonzern OMV einen Schadensersatz in Höhe von 230 Millionen Euro zugesprochen hat, die Gazprom bezahlen soll. Angesichts des russischen Lieferstopps sagt Dr. Timm Kehler, Vorstand von Zukunft Gas:
„Einmal mehr zeigt der russische Machthaber Putin, dass er Gas als Waffe und nicht als Handelsgut sieht. Die Branche ist auf diese Erpressungsversuche aber inzwischen gut vorbereitet. Die europäischen Speicher sind mit knapp 92 Prozent ausreichend gefüllt und nicht zuletzt mit den LNG-Terminals an der deutschen Küste stehen die nötigen Einfuhrkapazitäten bereit. Die deutschen Terminals insbesondere das Ostsee-Terminal in Mukran können für die österreichische und die osteuropäische Versorgung auch nach dem drohenden Auslaufen des Ukraine-Transits zum Jahresende eine wichtige Funktion übernehmen. Die europäischen Solidaritätsmechanismen greifen und werden die Versorgung Österreichs sichern. Das zeigen auch die Reaktionen an den Gasmärkten, wo der russische Schritt bereits erwartet worden war. Zum Ende der Woche sind die Preise zwar gestiegen, allerdings sehr moderat.“