- Laut einer Umfrage sind fast 60 Prozent der privatwirtschaftlichen Entscheidungsträger unzufrieden mit der politischen Unterstützung auf ihrem Weg zur Klimaneutralität.
- Die Gas- und Wasserstoffwirtschaft fordert eine umsetzbare und nachhaltige Politik, die sowohl die Wettbewerbsfähigkeit unserer Industrie als auch den Klimaschutz in den Mittelpunkt stellt.
- Kehler: „Für eine erfolgreiche Transformation benötigen Unternehmen vereinfachte Genehmigungsverfahren, gezielte Investitionsanreize und einen stabilen regulatorischen Rahmen.“
Mit ihrer Energie-Agenda legt die CDU/CSU-Bundestagsfraktion das erste energiepolitische Konzept für den kommenden Bundestagswahlkampf vor. Dies nimmt Zukunft Gas, der Branchenverband der Gas- und Wasserstoffwirtschaft, zum Anlass, für die nächste Legislaturperiode eine Politik zu fordern, die sowohl die Wettbewerbsfähigkeit unserer Industrie als auch den Klimaschutz in den Mittelpunkt stellt. Für die Herausforderungen der Energiewende brauchen wir realistische Ziele und praktikable Maßnahmen. Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass 58 Prozent der Unternehmen unzufrieden mit der politischen Unterstützung sind, die sie auf dem Weg zur Klimaneutralität erhalten. Vertreterinnen und Vertreter der Privatwirtschaft sehen also dringenden Handlungsbedarf seitens der Politik, um die Transformation erfolgreich zu gestalten.
Vereinfachte Genehmigungsverfahren, Investitionsförderungen und Steuererleichterungen sind laut einer Umfrage die effektivsten Hebel, um Unternehmen bei der Umstellung auf eine CO2-arme Energieversorgung zu unterstützen. Diese Prioritäten spiegeln sich auch in den Forderungen der Gas- und Wasserstoffwirtschaft wider. Sie drängt auf eine Beschleunigung der Planungs- und Genehmigungsprozesse, um den Ausbau neuer Gase wie Wasserstoff und Biomethan zügig voranzutreiben. Die Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut Civey durchgeführt hat, wurde von Zukunft Gas in Auftrag gegeben. Befragt wurden 1.000 privatwirtschaftliche Entscheidungsträger.
Ein weiterer kritischer Punkt sind die hohen Kosten, die Unternehmen auf dem Weg zur Klimaneutralität erwarten. Fast zwei Drittel der Befragten schätzen die zusätzlichen Kosten als hoch ein. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit politischer Maßnahmen, die nicht nur den Umstieg erleichtern, sondern auch die finanzielle Belastung der Unternehmen abfedern. Der Branchenverband Zukunft Gas setzt dabei auf eine Kombination aus langfristigen Investitionsanreizen und marktgerechten Rahmenbedingungen, um die Transformation wirtschaftlich tragfähig zu gestalten.
Dr. Timm Kehler Vorstand von Zukunft Gas ergänzt: „Die Energiewende braucht realistische Rahmenbedingungen, einfache Regeln und weniger Bürokratie. Die Unternehmen sind bereit, ihren Beitrag zur Klimaneutralität zu leisten, doch sie brauchen dafür klare politische Unterstützung. Vereinfachte Genehmigungsverfahren, gezielte Investitionsanreize und ein verlässlicher regulatorischer Rahmen sind entscheidend, um die Transformation erfolgreich zu gestalten.”
Für eine erfolgreiche Transformationen werden wir auch künftig Gas benötigen: 43 Prozent der Befragten privatwirtschaftlichen Entscheiderinnen und Entscheider gaben an, dass ihre Unternehmen planen, weiterhin auf Gase zu setzen, um ihre Klimaziele zu erreichen. Dies zeigt, dass eine technologieoffene und marktorientierte Politik notwendig ist, die sowohl erneuerbare Elektronen als auch grüne Moleküle als gleichwertige Energieträger anerkennt. Zwar wird nicht dekarbonisiertes Erdgas mit Blick auf die Klimaziele zunehmend an Bedeutung verlieren, an dessen Stelle werden aber neue Gase, wie Biomethan, Wasserstoff und seine Derivate treten. Um diese Transformation zu erreichen sind Instrumente wie der CO2- Preis und die Grüngasquote notwendig.
Damit die neuen Gase und insbesondere Wasserstoff künftig die Abnehmer erreicht, legt die Branche ein besonderes Augenmerk auf den Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur – was auch im Sinne der deutschen Unternehmen ist. Die Umfrage zeigt, dass der Anschluss an das Wasserstoffkernnetz und der Abbau bürokratischer Hürden entscheidende Faktoren sind, um den Einsatz von Wasserstoff in der Industrie voranzutreiben. Dies untermauert die Forderung der Gas- und Wasserstoffwirtschaft nach einer konsequenten Umsetzung der Wasserstoffstrategie und dem Aufbau einer leistungsfähigen Infrastruktur, die nicht nur das geplante Wasserstoffkernnetz, sondern auch die Transformation der Verteilnetze mit einschließt.
Nach Ansicht der Gas- und Wasserstoffwirtschaft zeigen die Umfrageergebnisse, dass die nächste Bundesregierung entschlossene Maßnahmen ergreifen muss, um die Energiewende zu unterstützen. Sie muss die bürokratischen Hürden abbauen und die Kostenlast für die Industrie verringern. Nur so kann der Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft gelingen und die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland gesichert werden.