News , Mai 16, 2024

Erste H2-Tankstelle am Bayerischen Untermain

Bild: Stadtwerke Aschaffenburg

Am 13. Mai 2024 eröffneten die Stadtwerke Aschaffenburg in ihrem Verkehrsbetrieb die erste Wasserstofftankstelle (H2-Tankstelle) am Bayerischen Untermain. Sie feierten damit einen weiteren bedeutenden Meilenstein zur Umsetzung der Wasserstoffmobilität (H2-Mobilität) in der Region. Die H2-Tankstelle ist eine von erst rund 110 Tankstellen in Deutschland.

„Die Einweihung der Wasserstofftankstelle markiert einen wesentlichen Schritt hin zu einer umweltfreundlichen und nachhaltigen Mobilität in Aschaffenburg“, sagt Oberbürgermeister Jürgen Herzing bei der feierlichen Eröffnung der H2-Tankstelle. Als öffentliche Wasserstofftankstelle ermöglicht sie neben der Betankung der Stadtwerke-Flotte auch den Einsatz von Brennstoffzellenfahrzeugen für die sehr bedeutende Logistikbranche am Bayerischen Untermain.

Auch Staatsminister Hubert Aiwanger freut sich über die Umsetzung des Vorzeigeprojektes. „Diese Anlage hat aus meiner Sicht Modellcharakter für Bayern und ganz Deutschland. Hier wird nicht einfach nur eine neue Tankstelle eröffnet. Vielmehr geht ein ganzes Wertschöpfungsmodell inklusive H2-Fahrzeugen an den Start und demonstriert, wie klimafreundlicher ÖPNV in Zukunft aussehen kann“, so Aiwanger.

Warum Wasserstoff

Für die Stadtwerke Aschaffenburg ist neben drei rein elektrisch betriebenen Bussen seit letztem Jahr ein H2-Entsorgungsfahrzeug im Einsatz. Pünktlich zur Eröffnung der H2-Tankstelle wurden auch die 12 neuen Wasserstoffbusse, davon zehn Solobusse und zwei Gelenkbusse, geliefert. „Damit fährt bereits jetzt ein Viertel der Stadtwerke-Busflotte emissionsfrei durch Aschaffenburg. Das sind eine beeindruckende Entwicklung und große Investitionen für den Unternehmensverbund Stadtwerke, die ohne Fördermittel nicht finanzierbar gewesen wären“, sagt Werkleiter Stefan Maunz bei der feierlichen Eröffnung der Wasserstofftankstelle.

Die Stadtwerke sehen sich als Vorreiter und innovativer Anwender der Wasserstofftechnologie, sowohl beim Betrieb einer H2 Tankstelle als auch beim Einsatz von Brennstoffzellenfahrzeugen. Sie setzen damit zum einen Vorgaben der Clean Vehicle Directive um, die die EU-Richtlinie mit verbindlichen Zielen für emissionsarme und -freie Straßenfahrzeuge definiert. Das betrifft alle Fahrzeuge, auch schwere Nutzfahrzeuge und Busse im ÖPNV.

Hierfür stehen im Wesentlichen batterieelektrisch betriebene Fahrzeuge oder Fahrzeuge mit Brennstoffzellenantrieb mittels H2 zur Verfügung. „Der Einsatz beider Antriebe in unserer Stadtbusflotte ermöglicht es uns jetzt zu testen, welcher Antrieb für uns die bessere Lösung ist“, erklärt Stefan Maunz. Klar ist jedoch schon, dass schwere Arbeitsmaschinen wie Müllfahrzeuge sich aufgrund der notwendigen Leistung, zumindest heute noch nicht rein elektrisch betreiben lassen. Das gilt auch für Busse mit längeren Umläufen.

Die Finanzierung

Die Kosten für die H2-Tankstelle beliefen sich auf rund 4 Millionen Euro. Rund 1,9 Millionen Euro Fördergelder erhielten die Stadtwerke hierzu vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie. Darüber hinaus steuerte das Bundesministerium für Digitales und Verkehr 3,8 Millionen Euro Fördergelder im Rahmen der „Richtlinie zur Förderung alternativer Antriebe von Bussen im Personenverkehr“ für die Anschaffung der H2-Busse bei. Fördermittel dieser Maßnahme werden auch im Rahmen des Deutschen Aufbau- und Resilienzplans (DARP) über die europäischen Aufbau- und Resilienzfazilitäten (ARF) im Programm NextGenerationEU bereitgestellt. Auch das H2-Entsorgungsfahrzeug konnte zudem dank einer Förderung von rund 670.000 Euro des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP II) angeschafft werden. Die Förderrichtlinien werden von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt.

Insgesamt konnten die Stadtwerke 13,5 Millionen Euro in die zukunftsorientierte Mobilitätstechnologie Wasserstoff investieren. Dafür zollten Jürgen Herzing und Stefan Maunz den Fördergebern einen besonderen Dank.

Die H2-Tankstelle

Die Planungs- und Genehmigungsphase für die H2-Tankstelle lief von August 2022 bis Oktober 2023, gefolgt von einer nur sechsmonatigen Bauphase, die im November 2023 startete und bis zur Fertigstellung jetzt im Mai 2024 ging. Besondere Herausforderung war die Einbettung der Wasserstofftankstelle in die bestehende Dieseltankstelle und das Wohn- und Gewerbegebiet im Umfeld.

Betankt werden können die Fahrzeuge mit 350 oder 700 bar. In fünf Speichern werden rund 1,3 Tonnen Wasserstoff vorgehalten. Das entspricht einem Energieinhalt von rund 4.000 Litern Diesel. Herzstück der Anlage ist ein Kompressor, der den gelagerten Wasserstoff auf bis zu 910 bar verdichten kann.

Geplant: Anschluss an Wasserstoff-Pipeline

Zunächst wird der Wasserstoff für die H2-Tankstelle per Lkw geliefert. Doch die Pläne gehen schon weiter. Ziel ist es, bis 2030 den Bayerischen Untermain bei Alzenau an die im Bau befindliche überregionale Wasserstoffleitung Midal Süd anzudocken. Vom möglichen Ausspeisepunkt und die noch zu bauende „Wasserstoffleitung Bayerischer Untermain“ könnte dann der Wasserstoff direkt nach Aschaffenburg und zu der Wasserstofftankstelle geliefert werden. Ziel es ist, bis 2032 die Pipeline zu legen, damit dann perspektivisch der H2-Transport per Lkw entfällt.

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Charlie Grüneberg
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