Die Familienunternehmen Ruhe Agrar GmbH und das Energie- und Tankstellenunternehmen Q1 Energie AG schließen Langzeitabnahmevertrag für Bio-LNG-Projekt „Green Line Liquid“. Das junge Unternehmen agriportance begleitete den Vertragsschluss.
Anfang September wurde im niedersächsischen Lüsche ein Bio-LNG Liefervertrag zwischen der Q1 Energie AG und der Ersten Bioenergie Darchau GmbH & Co. KG (Tochterunternehmen der Ruhe Agrar GmbH) für das ab Sommer 2022 in Darchau im Landkreis Lüneburg produzierte Bio-LNG („Bio Liquefied Natural Gas“) unterzeichnet. „Der Vertag sichert die Abnahme des Biokraftstoffs über 8 Jahre und hat über den Zeitraum einen Wert im zweistelligen Millionenbetrag.“, sagte Thomas Rolfes, Geschäftsführer der Ruhe Unternehmensgruppe. Q1 nimmt den Treibstoff ab und vermarktet diesen für den Straßengüterverkehr. Damit ist die Langzeitabnahme für das produzierte Bio-LNG gesichert.
Für das Energie- und Tankstellenunternehmen Q1 Energie AG aus Osnabrück ist das der erste Vertrag dieser Art. Künftig soll etwa einmal wöchentlich ein LKW das produzierte Flüssiggas in Darchau abholen und an Tankstellen in Niedersachsen liefern. Q1 als einer der Pioniere im LNG-Sektor betreibt neben 230 Straßentankstellen in Deutschland bereits heute 2 LNG Tankstellen in Osnabrück und Koblenz. „Noch in diesem Jahr werden wir weitere Standorte in Wittlich und Ulmen eröffnen und bauen unser Netz kontinuierlich weiter aus.“ sagte Martin Hoffschröer, Leiter Nachhaltige Energien der Q1 Energie AG. „Bio-LNG stellt einen wesentlichen Baustein zur Dekarbonisierung unseres Produktportfolios dar und bietet bereits heute die Möglichkeit den Schwerlastverkehr klimaneutral oder im besten Falle sogar klimapositiv zu stellen“ betonte Frederick Beckmann, Vorstand der Q1 Energie AG.
Das junge Unternehmen agriportance aus Münster begleitet das Bio-LNG-Projekt von Ruhe Agrar. Es lieferte ein breites Beratungsangebot zur Treibhausgas-Bilanzierung und ein eigens entwickeltes Tool für die Bilanzierung von Treibhausgasen im Vorfeld der Zusammenarbeit. „Auch die enge Begleitung der Nachhaltigkeitszertifizierung des zukünftigen Bio-LNG-Produzenten ist sehr bedeutend“, sagte Henning Dicks, Geschäftsführer von agriportance. Ein niedriger Treibhausgaswert etwa durch die Auswahl der geeigneten Substrate ermöglicht einen deutlich verbesserten Preis für das Bio-LNG. Somit gilt je klimafreundlicher das Bio-LNG, desto besser der Produktpreis für den Produzenten. Die Zertifizierung wird jährlich durch einen RED-zertifiziertes Umweltgutachterbüro vorgenommen. Besonders wirtschaftlich sind laut Henning Dicks Substrate wie Gülle, Mist oder andere Reststoffe. In Darchau wird der Biokraftstoff daher rein aus Rindergülle, Festmist und Reststoffgras von den Elbdeichen hergestellt. Das junge Unternehmen begleitete den erfolgreichen Vertragsabschluss mit der Q1 Energie AG, durch die Vertragsgestaltung und das Zusammenführen der beiden Parteien. agriportance nimmt eine entscheidende Rolle in der Vermittlung des Bio-LNGs ein. Es kümmert sich zudem um den Absatz der anfallenden Treibhausgas-Quote an verschiedene Abnehmer aus dem Verkehrssektor.