TÜV Rheinland hat ein innovatives Zertifizierungsprogramm gestartet, das Werkstoffe für die aufstrebende Wasserstoffwirtschaft qualifiziert. Die Zertifizierung „H2-Ready“ bescheinigt Materialien, die in kritischen Anwendungen wie Rohrleitungen und Druckbehältern großer Industrieanlagen verwendet werden, ihre Eignung für den Einsatz mit Druckwasserstoff. Gunther Sproesser, Werkstoffexperte bei TÜV Rheinland, erläutert: „Unser neuer Standard ‚H2.23‘ bündelt den aktuellen Stand der Technik mit dem weltweiten Expertenwissen, um Werkstoffe auf ihre Wasserstoffverträglichkeit zu prüfen.“
Prüfzeichen zur Dokumentation gegenüber Kunden
Die Herausforderung: Wasserstoff kann in Materialien eindringen, sie spröde machen und bis zum Bauteilversagen schädigen. Nach erfolgreicher Zertifizierung können Hersteller das Prüfzeichen „H2-Ready“ erhalten, um gegenüber Kunden zu dokumentieren, dass ihre Materialien sicher mit Druckwasserstoff umgehen können. Das „H2-Ready“-Prüfzeichen bekommen nur Werkstoffe, die strenge Kriterien erfüllen. Zudem setzt das Prüfzeichen eine regelmäßige Überwachung der Fertigung voraus.
„In Deutschland fehlt es an einem anerkannten Regelwerk für die dauerhafte und sichere Verwendung von Bauteilen mit Druckwasserstoff. Diese Lücke füllen wir mit der ‚H2-Ready‘-Zertifizierung. So sorgen wir für mehr Sicherheit und Vertrauen in der schnell wachsenden Wasserstoffbranche“, so Sproesser. TÜV Rheinland hat bereits mehrere Materialien von „Busch + Kunz“, dem führenden europäischen Hersteller von Schweißfittings, gemäß „H2-Ready“-Standard zertifiziert.