Das grenzübergreifende Wasserstoff-Projekt RHYn Interco hat zwei neue Partnerunternehmen aus dem Kehler Raum gewonnen. RHYn Interco ist ein Gemeinschaftsprojekt von badenovaNETZE und terranets bw auf deutscher Seite mit Anbindung an das französische Partnerprojekt RHYn des Gasnetztransportbetreibers GRTgaz. Ziel des Projektes RHYn Interco ist die Anbindung der Region Südbaden an französische und internationale H2-Erzeugungsprojekte. Koehler Paper und die Badischen Stahlwerke haben eine Absichtserklärung mit badenovaNETZE zur Großabnahme von Wasserstoff unterzeichnet. Dieses Engagement unterstützt die Dekarbonisierung ihrer Produktionsstandorte und fördert die lokale Energiewende.
Ende letzten Jahres hatten GRTgaz, terranets bw und badenovaNETZE eine Bedarfsabfrage für Wasserstoff in den Regionen Südlicher Oberrhein (Deutschland) und Grand Est (Frankreich) durchgeführt. Zehn deutsche Unternehmen meldeten einen Bedarf von 1,5 TWh bis 2035, davon vier aus dem Raum Kehl. Gemeinsam ist ihnen der derzeitige Einsatz von Erdgas und die Umstellung auf alternative Energieträger wie Wasserstoff.
Koehler Paper plant, Anlagen und Prozesse auf Wasserstoff umzustellen, um hohe Temperaturen für die Papierherstellung zu erreichen. Die Badischen Stahlwerke streben an, bis 2045 klimaneutral zu werden, und benötigen dafür große Mengen an grünem Wasserstoff, um Erdgas in der Stahlproduktion zu ersetzen.
Ab 2035 soll eine 15 km lange Wasserstoff-Leitung von Weier nach Kehl zur Verfügung stehen. Auch im Raum Freiburg gibt es Fortschritte: Die bestehende Infrastruktur ist für den Wasserstofftransport geeignet, weitere Prüfungen sind geplant, um ab Ende 2029 Wasserstoff durch die Leitungen fließen zu lassen.
Das Projekt RHYn Interco ist Teil des europäischen Hydrogen Backbone, das bis 2040 ein 53.000 km langes Wasserstoffnetz in Europa vorsieht.