Die GASAG-Gruppe, ein führender Netzbetreiber und Energiedienstleister in Berlin-Brandenburg, hat einen wichtigen Schritt zur Förderung der Wasserstoffinfrastruktur in der Hauptstadt unternommen. Ein Antrag für ein knapp 10.000 Kilometer langes Wasserstoff-Kernnetz der Ferngasnetzbetreiber wurde bei der Bundesnetzagentur eingereicht, in dem rund 60 Kilometer des Berliner Gasnetzes enthalten sind. Diese Umwidmung der Gasleitungen ist notwendig, um grüne Energie vom Sommer in den Winter und in die Stadt zu bringen. In Ergänzung zum Stromnetz und den Wärmenetzen sichert die Wasserstoffinfrastruktur die ganzjährige Energieversorgung Berlins ab. Die NBB Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg, Betreiberin des 7.000 Kilometer langen Berliner Gasverteilnetzes, erwartet eine Genehmigung des Antrags im September 2024.
Die beiden 60 Kilometer langen Hochdruckleitungen im Osten und Westen Berlins sind die Haupttrassen des Berliner Wasserstoff-Startnetzes der NBB Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg, einem Unternehmen der GASAG-Gruppe. Sie übernehmen den Wasserstoff an den Übernahmestationen am Stadtrand vom Ferngasnetzbetreiber und transportieren ihn zu den großen Heizkraftwerken der BEW Berliner Energie und Wärme. Mit der teilweisen Umstellung dieser Kraftwerke auf Wasserstoff können bis zu einem Fünftel der Berliner Wohngebäude, die über einen Fernwärme-Anschluss verfügen, von CO2-freiem Wasserstoff profitieren. Die BEW-Kraftwerke haben den möglichen Wasserstoffbedarf in ihren Dekarbonisierungsfahrplänen bereits angemeldet.
Georg Friedrichs, Vorstandsvorsitzender der GASAG AG, betont die Bedeutung des Projekts: „Das Berliner Wasserstoff-Startnetz ist ein erster, großer Schritt hin zu einer klimaneutralen Versorgung, denn etwa 40 Prozent des in Berlin verursachten CO2-Ausstoßes stammen aus dem Wärmemarkt. Wasserstoffmoleküle, die auch längere Zeit gespeichert werden können, werden uns helfen, die Energie aus dem Sommer in den Winter zu bringen. Wasserstoff wird das wichtigste Speicher- und Importmedium für grüne Energie.“ Maik Wortmeier, Vorsitzender Geschäftsführer der NBB Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg, ergänzt: „Durch die Umwidmung vorhandener Gasleitungen ist der Transport von Wasserstoff zu den Berliner Heizkraftwerken kosteneffizient und schnell umsetzbar. Um die Dekarbonisierung und Wärmewende in der Hauptstadtregion voranzutreiben, planen wir auch Vergleichbares in Brandenburg und machen Leitungen für den Einsatz von Wasserstoff fit.“
Die GASAG-Gruppe zeigt sich zuversichtlich, dass der Antrag von der Bundesnetzagentur genehmigt wird. Technische Gutachten, begleitet von TÜV und der DBI Gas- und Umwelttechnik GmbH, haben die Wasserstofftauglichkeit der ausgewählten Transportleitungen bestätigt. In den kommenden Jahren wird die NBB Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg weitere Teile ihres Berliner Gasnetzes für den Wasserstofftransport ertüchtigen, in enger Abstimmung mit der kommunalen Wärmeplanung in Berlin und den versorgten Gemeinden in Brandenburg. Dies legt die Grundlagen für die Dekarbonisierung der Wärme- und Stromversorgung.
Wasserstoff als Speicher- und Transportmedium ist essenziell für die erneuerbare Energieerzeugung. In Berlin wird Wasserstoff dazu beitragen, das Stromsystem und die Wärmenetze abzusichern und über den Winter zu bringen. Durch den Einsatz von Wasserstoff in der Kraft-Wärme-Kopplung lässt sich zudem Strom erzeugen, wenn erneuerbare Energie nicht ausreichend verfügbar ist, und die anfallende Abwärme kann effizient ins Berliner Wärmesystem eingebunden werden. Die GASAG AG und ihre Tochterunternehmen setzen sich als führende Netzbetreiber, Energiedienstleister und -erzeuger für eine klimaneutrale Zukunft ein. Ziel ist es, bis 2040 vollständig klimaneutral zu sein und den Anteil erneuerbarer Energien und grüner Gase kontinuierlich zu erhöhen.